Jonas a publié une critique de Verlorene der Zeiten par Amal El-Mohtar
Geflecht, Gedicht, Text, Textil - samt und sonders Samt und Seide
5 étoiles
Zwei Entitäten senden ihre Agentinnen aus, um für die Vorherrschaft in den verschiedenen Zeitsträngen des Multiversums zu kämpfen. Die Geschichte folgt Rot und Blau, zwei Agentinnen der verfeindeten Lager, durch die Zeiten und Welten. Zukünfte und Vergangenheiten geben sich die Klinke in die Hand, während die beiden sich über Briefe austauschen. Erst höhnisch, dann neugierig, schließlich vertraulich, aber stets heimlich, damit ihre Vorgesetzten nichts erfahren. Der Fokus liegt nicht auf dem Zeitreisekrieg, sondern auf der sich entwickelnden Beziehung zwischen Rot und Blau.
"Verlorene der Zeiten" ist herrlich sinnlich, lässt Gerüche und Geschmäcker über die Zunge rollen und gebiert seine Protagonistinnen aus den Briefen, in denen sie sich selbst und gegenseitig reflektieren. Die Lust an Sprache springt aus den Zeilen. Die Übersetzung ist großartig, aber natürlich hilft es, sich manchmal zu überlegen, was wohl die englische Vorlage enthielt, um ein unübersetzbares Wortspiel zu verstehen. Und mir hat es auch geholfen, online …
Zwei Entitäten senden ihre Agentinnen aus, um für die Vorherrschaft in den verschiedenen Zeitsträngen des Multiversums zu kämpfen. Die Geschichte folgt Rot und Blau, zwei Agentinnen der verfeindeten Lager, durch die Zeiten und Welten. Zukünfte und Vergangenheiten geben sich die Klinke in die Hand, während die beiden sich über Briefe austauschen. Erst höhnisch, dann neugierig, schließlich vertraulich, aber stets heimlich, damit ihre Vorgesetzten nichts erfahren. Der Fokus liegt nicht auf dem Zeitreisekrieg, sondern auf der sich entwickelnden Beziehung zwischen Rot und Blau.
"Verlorene der Zeiten" ist herrlich sinnlich, lässt Gerüche und Geschmäcker über die Zunge rollen und gebiert seine Protagonistinnen aus den Briefen, in denen sie sich selbst und gegenseitig reflektieren. Die Lust an Sprache springt aus den Zeilen. Die Übersetzung ist großartig, aber natürlich hilft es, sich manchmal zu überlegen, was wohl die englische Vorlage enthielt, um ein unübersetzbares Wortspiel zu verstehen. Und mir hat es auch geholfen, online etwas über die Cochenilleschildlaus nachzulesen - ich bin halt nicht so gebildet wie die quasi unsterblichen Superagentinnen der beiden Kriegsparteien.
Der Text ist dicht gewoben, greift Formulierungen früherer Briefe wieder auf und flicht sie neu ein, so wie die Protagonistinnen die Fäden der Zeit neu knüpfen. Er verstrickt uns in die Entdeckungsreise von Rot und Blau, die über ihre Schatten springen, Ehrlichkeit bieten, Vertrauen fassen und Lieben lernen, während sie kämpfen und von einer mysteriösen Sucherin verfolgt werden.
Mich hat's begeistert, so dass ich mich zu einer reichlich überbordenden Überschrift habe hinreißen lassen.
So werden wir gewinnen.